Elektro-Lkw künftig am Erzberg

  • Strom statt Diesel am steirischen Erzberg: Am Dienstag ist in Eisenerz der Spatenstich für die "nächste Generation an Schwerlastkraftwagen" erfolgt. Künftig sollen im Tagbaugebiet die schweren Lkw durch Oberleitungen betrieben werden, hieß es bei der Präsentation des Projekts durch die VA Erzberg GmbH. Bisher erforderte der Transport von mehr als 13 Mio. Tonnen Gestein rund 4,5 Mio. Liter Diesel pro Jahr. Durch die Oberleitungen sollen es künftig drei Mio. Liter weniger sein.

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    Bereits seit 2019 wurde zusammen mit der Unternehmensgruppe Liebherr am Erzberg, der größten Sideritlagerstätte der Welt, das diesel-elektrische Schwer-Lkw-Modell T236 getestet. Der Prototyp aus der 100 Tonnen-Nutzlastklasse wurde dabei so umgebaut und adaptiert, dass er für den Betrieb mit Oberleitung vorbereitet wurde. Der Feldversuch mit Stromabnehmer erfolgte auf einer 500 Meter langen Oberleitungs-Teststrecke im obersteirischen Tagbaugebiet.

    Die Herausforderungen einer Oberleitungstechnologie für den Bergbau seien speziell: Nicht nur die Nutzlastklasse sei fordernd, sondern hinzu kommen unebenes Gelände, enge Kurven und teils widrige Witterungsverhältnisse. "Es gibt weltweit einige wenige Betriebe, welche eine Oberleitungs-Technologie ähnlich einer Lokomotive in der Schwer-Lkw-Förderung einsetzen. Wir kamen jedoch sehr schnell zur Erkenntnis, dass diese vorhandene Technologie bei uns nicht einsetzbar ist", erklärte Josef Pappenreiter, technischer Geschäftsführer der VA Erzberg.

    Die neu entwickelte Technologie unterscheide sich sowohl vom Oberleitungssystem, nämlich einem Stangenstromabnehmer ähnlich einem O-Bus, als auch von der Fahrzeugtechnologie grundlegend zu der bisher am Markt verfügbaren Technik. Am Dienstag erfolgte nun der Spatenstich für den Vollausbau des Projekts. Künftig soll die Oberleitungsstrecke eine Länge von rund fünf Kilometern haben.

    "Die bisherige Teststrecke lag auf einer Seehöhe von 810 Metern über dem Meeresspiegel, die obersten Abschnitte reichen bis auf eine Höhe von 1.055 Metern. Daher wird es hier interessant zu beobachten sein, wie sich die Witterungslage bei winterlichen Bedingungen in den Eisenerzer Alpen auf die Oberleitungsanlage auswirkt", sagte Projektleiter Peter Schimek. Eine weitere Herausforderung sei die Auslegung der gesamten Elektrotechnik, weil ja bis zu sechs Schwer-Lkw an mehreren Stellen auf der Oberleitung angedockt sein können.

    Auf Dauer erhoffe man sich am Erzberg Einsparungen von rund drei Mio. Liter Diesel pro Jahr. Die jährliche CO2-Verringerung belaufe sich durch den Einsatz der diesel-elektrischen Lkw mit Trolley auf rund 4.200 Tonnen jährlich. Weiters reduziere sich der Ausstoß von Stickoxiden und Feinstaub. Für den Tagbaubetrieb selber bedeute der Einsatz der sechs neuen Liebherr T236 künftig ein Strom-Mehrverbrauch von 12,2 GWh.

    Pappenreiter meinte weiter: "Neben den positiven Umwelteffekten ist mit einer Investition in diese neue Technologie auch die nachhaltige Gewinnung des wichtigen Rohstoffs Eisenerz für die heimische Stahlproduktion besser abgesichert. Dies entspricht auch den Intentionen der EU die Versorgung der Wirtschaft mit der Produktion von mineralischen Rohstoffen innerhalb der EU sicherzustellen. Insgesamt werden in das Projekt rund 20 Mio. Euro investiert."

    "Seit Jahrhunderten nimmt der Erzberg als ,Steirischer Brotlaib' eine zentrale Rolle für unser Land ein. Mit der Elektrifizierung der Lkw-Flotte wird am Erzberg einmal mehr Geschichte geschrieben. Die Steiermark unterstreicht mit dieser international einzigartigen Zukunftsinvestition ihre Vorreiterrolle im Klimaschutz und zeigt, dass sie nicht nur das Grüne Herz Österreichs ist, sondern auch ein grünes Hirn hat", sagte Landesrat Hans Seitinger (ÖVP).

    quelle: https://www.sn.at/panorama/oeste…rzberg-93504439

    Warum nach den Sternen greifen, wenn man einen fahren kann.

    Mitleid bekommt man geschenkt, Neid muß man sich verdienen.

    Die Tochter des Neides ist die Verleumdung.

  • Erzberg testet E-Leitungen für schwere Kipper

    Es soll ein neues Oberleitungssystem schweres Gerät elektrisch in die Tiefe und wieder hinauf geleiten.

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    Der Erzberg ist ein kulturhistorisches Monument und ein im Berg manifestiertes Zeugnis österreichischer Wirtschaftsgeschichte. Als einer der größten Eisenerztagbaue Europas galt er lange Zeit als Garant des wirtschaftlichen Aufschwungs der östlichen Obersteiermark, weshalb er auch den Beinamen „Steirischer Brotlaib“ verpasst bekam.

    Die VA Erzberg betreibt dort nach wie vor den größten Bergbau Österreichs sowie den größten Hartgesteinstagbau Mitteleuropas. Dazu gehört nicht zuletzt die Elektrifizierung des Schwerverkehrs am Tagbau, die auch über Mittel der Umweltförderung im Inland des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) realisiert wird.

    Auch den Verkehr am Erzberg beherrschen einige Superlative. Für die Förderung des über Sprengungen hereingeschossenen Materials kommen die größten in Mitteleuropa in Betrieb stehenden Mining-Trucks mit 120 Tonnen Nutzlast zum Einsatz. Dabei wird das erzhaltige Gestein durch die dieselbetriebenen Ungetüme vom Abbaugebiet zum Großbrecher, sowie das nicht erzhaltige Gestein entlang der Hauptförderrampe zur Abraumhalde transportiert. Nun soll ein neues Oberleitungssystem die Schwer-Lkw elektrisch in die Tiefe und wieder hinauf geleiten.

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    Bergwerk als Testlabor

    Der Abbau wird aufgrund der geologischen Gegebenheiten in Zukunft tiefer erfolgen müssen, wodurch sich die Transportwege verlängern sowie die Transporthöhen vergrößern werden. Um diese zukünftigen Herausforderungen meistern zu können, ist entlang der Hauptförderrampen der Aufbau eines Oberleitungssystems für elektrisch angetriebene Schwer-Lkw als Demonstrationsanlage geplant. Da dieses System für die schweren Kipper unter den Lastkraftwagen sowie die automatische Einkopplung in das Oberleitungssystem – die Oberleitung wird nur entlang der Hauptstrecke errichtet, auf der Abraumebene fährt das Fahrzeug die "Letzte Meile" mittels Dieselantrieb – eine komplette Neuentwicklung darstellt, wird es zunächst eine umfangreiche Testphase geben.

    Teststrecke über 500 Meter

    In einem ersten, bereits geförderten Projekt wurde eine Teststrecke über 500 Meter umgesetzt. Allein auf dieser kurzen Teststrecke können durch den eingesetzten Demonstrator der Einsatz von Diesel um rund 82.000 Liter pro Jahr verringert und somit über 200 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden. Im Rahmen des gegenständlichen Projekts sollen daher drei weitere Abschnitte mit einer Gesamtlänge von 3,8 Kilometer Länge mit Oberleitungen versehen werden.

    Hierbei soll erstmals auch die gleichzeitige Benutzung von bis zu sechs Fahrzeugen getestet werden. Danach soll die Gesamtumsetzung der Elektrifizierung einer insgesamt 6,3 Kilometer langen Strecke erfolgen. Auf diesem Abschnitt kann durch die Elektrifizierung der Hauptstrecke der Dieseleinsatz gar um mehr als drei Millionen Liter pro Jahr reduziert werden.

    Die VA Erzberg investiert 15,7 Millionen Euro in die Realisierung dieses zukunftsträchtigen Projektes, wobei 5,7 Millionen Euro als förderungsfähige Kosten für das Oberleitungssystem anerkannt wurden. 1,5 Millionen Euro werden durch Förderungen aus der „Umweltförderung im Inland“ bereitgestellt. Mit dieser Maßnahme können jährlich über 4.000 Tonnen CO2 vermieden werden. Die Kommunalkredit Public Consulting ist für die Förderungsabwicklung im Auftrag des BMK zuständig.

    quelle: https://traktuell.at/a/erzberg-test…-schwere-kipper

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