EU-Parlament einigt sich : Höhere Löhne und regelmäßige Heimfahrten für Fernfahrer
Ausländische Fernfahrer erhalten künftig grundsätzlich den gleichen Lohn wie die einheimischen Fahrer. Das hat das Europäische Parlament am Donnerstag nach einem regelrechten Abstimmungsmarathon über Hunderte von Änderungsanträgen in Brüssel beschlossen. Davon gibt es aber eine gewichtige Ausnahme: So gilt der Grundsatz gleicher Lohn für gleiche Arbeit am gleichen Ort nur für Fahrer, die nur oder überwiegend außerhalb des Herkunftslands fahren. Alle anderen erhalten weiter nur den in ihrem Heimatland geltenden Lohn.
Rund 70 Prozent des internationalen Verkehrs wird nach Angaben von Eurostat momentan von Osteuropäern gefahren. Gegen strikte Regeln waren osteuropäische Mitgliedstaaten, aber auch Irland eingetreten. Sie argumentierten, die reicheren Staaten wollten nur die heimische Branche vor der günstigeren Konkurrenz schützen.
Von einem Durchbruch für faire Arbeit für die 3,6 Millionen Lastwagenfahrer auf Europas Straßen, sprach nach dem Votum der Europaabgeordnete Ismail Ertug (SPD). Dem unseligen Nomadendasein der Fahrer werde ein Ende gesetzt, zum Nutzen aller seriös arbeitenden Unternehmen. „Wenn auch nicht alle Wünsche der Betroffenen in Erfüllung gehen, so werden sich doch Tausende Berufskraftfahrer, aber auch Transportunternehmer darüber freuen“, sagte der CDU-Abgeordnete Dieter-Lebrecht Koch.