Wegfahrsperren sollen betrunkene Lkw-Fahrer aufhalten

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    Alkohol ist unter Fernfahrern ein großes Problem.:whistling: Eine Lösung könnten Alkohol-Schlösser sein, die den Motor erst nach einem obligatorischen Test starten. Der Europäische Verkehrssicherheitsrat will diese verpflichtend machen. :/

    Die Folgen sind grausam. Verkehrsunfälle mit einem Lkw verursachen besonders schlimme Schäden, oftmals gibt es Tote. Und immer häufiger ist Alkohol ein Auslöser.X/ So wie zuletzt auf der Autobahn 25 bei Hamburg-Allermöhe, als ein 40 Jahre alter Lkw-Fahrer aus Rumänien morgens mit überhöhter Geschwindigkeit ins Schlingern geriet, auf einen Pkw auffuhr und ihn gegen die Leitplanke schleuderte. Später zeigte sich, dass der Lkw-Fahrer 2,8 Promille Alkohol im Blut:huh: und keinen gültigen Führerschein hatte.:rolleyes:

    Auf der A45 bei Dortmund in Richtung Frankfurt/Main wiederum wich ein Sattelschlepper bei hohem Tempo zum Überholen auf den mittleren Fahrstreifen aus. Dabei berührte er den Anhänger des vorausfahrenden Lkw, prallte anschließend gegen die mittlere Leitplanke, verkeilte sich und riss sich den Tank auf. Der 46-jährige Fahrer war laut Polizeiangaben betrunken. Im Fahrerhaus fanden sich zahlreiche leere Bierdosen.

    Jeder vierte Verkehrstote auf den Straßen der Europäischen Union ist Opfer einer Alkoholfahrt.:huh: Rund zwei Prozent aller in der EU gefahrenen Kilometer werden von einem angetrunkenen oder betrunkenen Fahrer zurückgelegt.X/ Diese Zahlen hat jüngst der European Transport Safety Council (ETSC) herausgegeben. Dieser Europäische Verkehrssicherheitsrat fordert nun einheitliche Regeln in der Staatengemeinschaft für den Umgang mit Alkoholsündern.

    Alkoholschlösser kontrollieren den Motorstart:!:

    Ein Punkt darin sind Alkoholschlösser: Vor dem Start des Motors muss der Fahrer in ein Gerät pusten. Nur wenn in der Atemluft kein Alkoholgehalt nachgewiesen wird, springt der Motor des Fahrzeugs an. Einige EU-Staaten arbeiten schon mit der Methode. Deutschland fehlt jedoch auf der Liste.

    Nicht nur im Pkw, sondern auch im Lkw ist Alkohol eine häufige Unfallursache. Die Erkenntnisse sind deutlich: Wenn die Polizei am Sonntagabend kurz vor 22 Uhr und dem Ende des Wochenendfahrverbotes Kontrollen auf den Autobahnparkplätzen durchführt, von Lkw zu Lkw geht und Fahrer zu einem Alkoholtest bittet, wird sie immer öfter fündig.

  • Fortsetzung: Wegfahrsperren sollen betrunkene Lkw-Fahrer aufhalten.

    Wegfahrsperren im Ausland erfolgreich:!:

    In einer Studie weist der Verkehrssicherheitsrat nach, dass derartige Wegfahrsperren in anderen Ländern schon zu Erfolgen geführt haben. Laut der Analyse verursachen die jenigen zehn Prozent der Autofahrer, die sich trotz Alkoholkonsums hinter das Steuer setzen und an der Spitze der Promillewerte zu finden sind, zwei Drittel aller Unfälle, bei denen Alkohol einen maßgeblichen Einfluss hatte.

    Als Reaktion darauf haben Länder wie Belgien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Polen, Schweden und auch die Niederlande Programme gestartet oder erprobt, bei denen unter anderem ein Alkoholschloss zum Einsatz kommt. „Viele Lkw-Flotten in Europa nutzen bereits solche Einrichtungen, sie sollten in Deutschland und im Rest der EU zum Standard werden“, sagte ETSC-Direktor Antonio Avenoso der Fachzeitschrift „Trans Aktuell“.

    Alkoholprobleme bei deutschen Berufskraftfahrern selten:!:

    Allerdings meldet die Lobby der Spediteure Bedenken an. „Eine derartige Wegfahrsperre muss in allen EU-Ländern vorgeschrieben sein, sonst ist sie nicht wirksam“, sagte Martin Bulheller, Sprecher des Bundesverbandes Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL). Zudem müsse ein solcher Schritt für sämtliche Fahrzeuge gelten und nicht allein für Lastwagen. Eine EU-Initiative sei jedoch der richtige Weg, um an dem Alkoholproblem etwas zu ändern. Zudem wäre es aus Sicht des Verbandes entscheidend für den Erfolg, ob es eine Nachrüstpflicht für bereits eingesetzte Lkw geben werde. Nur so ließe sich nämlich eine rasche Verbreitung erreichen. Verbandslobbyist Bulheller verweist zudem darauf, dass in Deutschland nahezu jeder zweite Kilometer im Fernverkehr von einem ausländischen Fahrer gefahren wird. Laut der gerade aktualisierten Statistik der Straßenmaut entfielen im ersten Halbjahr 2018 nur noch knapp 56 Prozent der mautpflichtigen Straßenkilometer auf deutsche Lkw-Fahrer.

    Polen kontrolliert extrem dicht:!:

    Das Problem ist natürlich nicht auf Deutschland begrenzt, auch wenn wegen der vielen Transitstrecken hierzulande ein besonders dichter Lkw-Verkehr herrscht. Die Nachbarländer schauen mindestens so genau hin: In Polen wurden die Kontrollen laut den Daten des Verkehrssicherheitsrates in den Jahren 2010 bis 2015 um 40 Prozent erhöht. Statistisch betrachtet, werden in dem Land von 1000 Einwohnern 466 Fahrer auf Alkohol hin kontrolliert. In Estland sind es sogar 677 und in Finnland immerhin noch 279 Kraftfahrer.

    Dies alles spiegelt sich auch in der Einschätzung der Verkehrsteilnehmer wider: In Polen schätzen die Fahrer die Wahrscheinlichkeit, in eine Alkoholkontrolle zu geraten, auf 44 Prozent ein. In Frankreich sind dies immerhin 29 Prozent. In Deutschland dagegen sind es acht Prozent: Mithin denkt hierzulande nur jeder zwölfte Autofahrer, dass er in eine Kontrolle kommen könnte.

    Quelle: https://www.welt.de/wirtschaft/art…-aufhalten.html

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    Paneuropa-Chef Carsten Hemme über den Einsatz von Alkohol Wegfahrsperren in seinen Lkw und wie er mittlerweile mit dem Thema Alkohol umgeht.

    05.11.2019 Andrea Ertl

    Carsten Hemme ist ernüchtert. Vor rund fünf Jahren hatte der Geschäftsführer von Paneuropa Transport in Bakum die Hälfte seiner neuen Lkw mit Alkohol-Wegfahrsperren ausrüsten lassen, 25 an der Zahl. Doch inzwischen verfügen nur noch acht seiner Fahrzeuge über fest eingebaute Alkolocks. „Wenn diese Geräte auf lange Sicht für Unternehmer attraktiv sein sollen, auch finanziell, müssen sie sich unbedingt technisch weiterentwickeln“, sagte er im Gespräch mit trans aktuell. „Und das ist meiner Meinung nach nur dann möglich, wenn sie in wesentlich größerer Stückzahl nachgefragt werden, weil ihr Einbau Vorschrift wird, und zwar für Lkw und Pkw.“

    Das hat das EU-Parlament zwar bereits beschlossen, doch gilt diese Pflicht zur Ausrüstung mit den unterschiedlichen Sicherheitssystemen, etwa einer „alkoholempfindlichen Wegfahrsperre“, für neue Fahrzeugmodelle erst ab Mai 2022, für bestehende Fahrzeugmodelle erst ab 2024.

    Aktuell gibt es deutliche Unterschiede im Angebot der Hersteller. Bei Iveco-, Mercedes-Benz-, ­Renault-, Scania- und Volvo-Lkw lässt sich eine Alkohol-Wegfahrsperre gleich für den neuen Truck mitbestellen, bei DAF und MAN dagegen nicht. Eine Nachrüstung ist jedoch immer möglich.

    Handlungsbedarf in Bezug auf alkoholisierte Lkw-Fahrer zeigt das Kontrollergebnis der hessischen Polizei, die an einem Sonntagabend im Januar rund 1.200 Fahrer überprüft hatte. 190 standen unter Alkoholeinfluss, 79 Fahrern wurde die Weiterfahrt untersagt. 2018 waren laut Statistischem Bundesamt 356 Personen bei Unfällen schwer verletzt worden, die Lkw-Fahrer unter Alko­holeinfluss verursacht hatten – fünf starben. Auch der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) verteidigt die Alkolocks, „da sie dazu beitragen können, die Zahl der Alkoholunfälle zu verringern – präventiv sozusagen“.

    Die Gründe, die momentan gegen den Einbau von Alkolocks sprechen, liegen für Paneuropa-Geschäftsführer Hemme auf der Hand: Mit bis zu 3.000 Euro für Anschaffung und Einbau seien sie relativ teuer, zusätzlich müssten sie mindestens jährlich kalibriert werden. Auch Manipulationen seien leicht möglich, „etwa wenn ein Kollege des alkoholisierten Fahrers vor Fahrtantritt pustet, damit der Motor startet“. Und wer einen Luftkompressor an das Gerät halte, könne es so aus dem Verkehr ziehen. Für einen Unfall, den ein Paneuropa-Fahrer unter Alkoholeinfluss verursacht, möchte Hemme jedenfalls nicht die Verantwortung übernehmen müssen. So begegnet er dem Thema Alkohol in seinem Logistikunternehmen nun auf ganz andere Art und Weise. „Wir haben seit vielen Jahren regelmäßige Alkoholkontrollen auf unseren Betriebshöfen, wo unser Hofmeister oder Lagermeister stichprobenweise bei eigenen und fremden Fahrern Kontrollen mit Atemalkoholtestern durchführt.“ Dies gehöre zum festen Bestandteil im Paneuropa-Qualitätsmanagementsystem. Zurzeit ist Hemme zufrieden mit den ermittelten Werten: Sie lagen in den letzten Jahren nahezu alle bei 0,0 Promille.

    Quelle: https://www.eurotransport.de/artikel/aus-de…r-10982829.html

  • einerseits find ich die idee gut! Andererseits find ich es erschreckend, wie viele menschen ihr leben und ihr privatleben aufs spiel setzen, weil sie angsoffm fahren.

    Worst case ist, betrunken zu fahren, einen unfall zu verursachen und dabei selbst zu sterben.

    Aber wenn man nicht stirbt, sondern "nur" ein fremder verkehrsteilnehmer, dann muss man halt auch für den rest seines lebens damit leben, jemanden getötet zu haben.

    Und die finanziellen folgen sind ja auch nicht zu verachten, oder?

  • ich hatte den von der fa träger, der war nicht zu manipulieren, war auch extrem, scheiben waschanlage betätigen, oder mit frisch geputzen zähnen war ein weg fahren nicht möglich, gut man konnte nach 15 min noch mal versuchen, aber es waren dann eben 15 min, und es konnte auch kein andere in der zeit reinblasen, also wäre ein auto von einen anderen fahrer zu holen auch unmöglich, sonnst hätte man ja paar min warten können und einen anderen reinblasen lassen können, mit fludbalon oder luftschlauch war es auch nicht möglich die auszutriksen.

    er wurde wegen test zwecken von dem verkehrsministerium damals vorgeschrieben, nur am rande gesagt, wenn man an die 100 lkw hat musst eines damit ausgestattet sein.

    Warum nach den Sternen greifen, wenn man einen fahren kann.

    Mitleid bekommt man geschenkt, Neid muß man sich verdienen.

    Die Tochter des Neides ist die Verleumdung.

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