Großalarm wegen Ammoniak-Austritt in Wien

  • Großalarm wegen Ammoniak-Austritt in Wien
    Mehrere Verletzte
    21.02.2012, 21:19
    Foto: Andi SchielDer Austritt von Ammoniak aus einem Kühlhaus in der Baumgasse in Wien- Landstraße hat am Dienstagabend für einen Großalarm gesorgt. Nach Angaben der Wiener Rettung wurden rund 40 Personen leicht verletzt, etwa 30 wurden zur Überwachung in Spitäler gebracht. Das Leck wurde von Technikern der Firma in Zusammenarbeit mit den Experten der Feuerwehr abgedichtet. "Die Lage ist stabil, das Leck geschlossen", informierte Branddirektor Gerald Hillinger um 20.45 Uhr nach rund zwei Stunden Aufregung. Der Grund für den Austritt war vorerst unklar.
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    Die erste Warnung war kurz nach 19 Uhr von der Feuerwehr gekommen: "Menschen klagen über Augenschmerzen und Atemnot", berichtete ein Sprecher, der zugleich den Appell an die Anrainer richtete, die Fenster geschlossen zu halten und in den Wohnungen zu bleiben.

    Großaufgebot an Einsatzkräften
    An Ort und Stelle spielten sich dramatische Szenen ab: Straßen wurden großräumig gesperrt, die Leute per Lautsprecher aufgefordert, sich vom Freien in geschlossene Räume zu begeben. Die Maßnahmen liefen laut den Behörden gut koordiniert und professionell ab. Die Wiener Rettung rückte mit dem gesamten Katastrophenzug aus, insgesamt 80 Feuerwehrleute und Chemiker standen - teils mit Gasschutzanzügen ausgerüstet - im Einsatz.

    In der Arena wurde das Konzert der Gruppe Eisbrecher abgesagt, das nahe Etap- Hotel auf dem Franzosengraben geräumt, die evakuierten Gäste in anderen Häusern untergebracht. Nach Ende der heutigen Vorstellung des Musicals "Cats" im Zelt auf dem Medienareal Neu Marx sorgten Einsatzkräfte für eine rasche Abreise der Besucher.

    Hustenanfälle und Tränenfluss
    "Ammoniak führt schon bei geringem Kontakt mit den Schleimhäuten zu Hustenanfällen und Tränenfluss", erklärte Dieter Sebald, interimistischer ärztlicher Leiter bei der Wiener Rettung. Man könne die Symptome aber gut behandeln, die Helfer an Ort und Stelle hätten über ausreichende Medikamente verfügt. Allerdings: Bei ein "paar Atemzügen zu viel" können auch - durchaus behandelbare - Spätfolgen "wie das gefürchtete toxische Lungenödem" auftreten. "Betroffene werden deshalb zur Sicherheit 24 Stunden lang im Krankenhaus unter Beobachtung gestellt", so Sebald.

    Besonders gefährdet sind Kleinkinder, ältere Personen oder etwa Menschen mit grippalen Infekten. Der Mediziner riet am späten Abend Anrainern, die Fenster vorerst noch geschlossen zu halten. "Die Konzentration verdünnt sich mit der Entfernung", so der Arzt. Ständige Übungen hätten nicht zuletzt dazu geführt, dass "der Einsatz präzise wie ein Uhrwerk ablief".

    "Außerhalb des Einsatzortes ist keine Gefährdung gegeben, jedoch muss mit Geruchsbelästigung gerechnet werden", teilte die Feuerwehr mit. Größere Unternehmen wurden gebeten, Lüftungsanlagen auszuschalten.

    Umfangreiche Straßensperren
    Im Zuge der Maßnahmen war es zu umfangreichen Straßensperren gekommen, größere Staus blieben laut ÖAMTC aber aus. Die U- Bahn- Linie U3 verkehrte nur zwischen Ottakring und Kardinal- Nagl- Platz, die Straßenbahnlinie 18 wurde kurzgeführt. Taxis waren keine mehr zu bekommen. Viele Fußgänger warteten entlang der Sperrzone zunächst an den Haltestellen, machten sich dann aber zu Fuß auf den Weg.

    Quelle:(http://www.krone.at/Oesterreich/Gr…te-Story-312458)

    MAN (ois in deitscher haund)

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