In der Obersteiermark hat sich eine Bürgerinitiative gegen den Lkw-Verkehr über den Triebener Tauern formiert. Die Menschen fühlen sich durch die Schwerfahrzeuge gefährdet und wollen die Passstraße blockieren.
Schwerverkehr verdoppelte sich
Es sind rund 5.000 Menschen, die in den betroffenen Gemeinden entlang der B114 leben. 600 von ihnen schlossen sich bis jetzt einer Bürgerinitiative gegen den Lkw-Verkehr auf der Passstraße an. Der Schwerverkehr habe sich seit dem Ausbau einer kleinen Teilstrecke der B114 vor fünf Jahre fast verdoppelt, so der Sprecher der Bürgerinitiative, Hubert Simbürger.
Lkws fahren mitten durch kleine Orte
Für die Bevölkerung seien die vielen Schwerfahrzeuge untragbar, sagt Simbürger: "Die zwängen sich da auf zu engen Straßen - die Fahrbahn ist teilweise nur 5,6 Meter breit – den Berg hinauf und müssen im Schritttempo aneinander vorbeifahren. Es gibt etliche Engstellen."
Ein Beispiel dafür sei etwa das Gemeindegebiet von St. Johann am Tauern, "da führt der Lkw-Verkehr direkt an der Schule und am Kindergarten vorbei. Von der Bevölkerung wird das als Sicherheitsgefährdung empfunden", erklärt der Sprecher der Bürgerinitiative.
Intitiative fordert Tonnagebeschränkung
Laut der Initiative würden die Schwerfahrzeuge vor allem deshalb über den Triebener Tauern fahren, weil die Lkw-Lenker die Maut auf der Autobahn umgehen wollen. Deshalb fordern die Vertreter der Bürgerinitiative von der Politik, "die Einführung einer Tonnagebeschränkung von 7,5 Tonnen, ausgenommen der Ziel- und Quellverkehr für die Anrainergemeinden."
Blockade am 2. September
Um den Forderungen Nachdruck zu verleihen, werden die Mitglieder der Bürgerinitiative am kommenden Freitag die B114 in Hohentauern blockieren.
Von der zuständigen Abteilung des Landes heißt es dazu, dass man bereits mehrere Gutachten zu dieser Problematik in Auftrag gegeben habe. Keines davon hätte allerdings die Bedenken der Bürgerinitiative bestätigt. Sollten allerdings neue Aspekte eingebracht werden, werde man diese neuerlich prüfen.
Frächter: Schuss ins eigene Knie
Als einen "Schuss ins eigene Knie" bezeichnen die steirischen Frächter die geplante Blockade und fordern ein Ende der Fahrverbotsdiskussionen. Die Straßen seien mit Steuermitteln ausgebaut und nicht nur für bestimmte Fahrzeugtypen da.
Würden alle Straßen zurückgebaut, würde kein Lkw mehr fahren und liefern. Spätestens dann wäre die Diskussion zu Ende, weil die Anrainer merken würden, dass in den Supermärkten keine Ware mehr ist, so die Frächter.