Waren das noch Zeiten

  • Vor 10 Jahren bin ich bei Hofmann/Asten Skandinavien gefahren, und ich bin gerne dort gefahren. :ok: Heute sitzen dort nur mehr Fahrer aus Mecklenburg-Vorpommern (Ossis) auf den Trucks und fahren zu Konditionen, zu denen ich nicht einmal bis in die Fahrerkabine hochklettern würde *g*.

    03 Hofmann 2.jpg bei der Norwegen Fähre in Fredrikshaven Dänemark. hofmann 09.jpg im Hafen von Trondheim [Blockierte Grafik: http://s3.directupload.net/images/100911/temp/q5zqpjid.gif]

    Damals hat uns nicht die Osterweiterung (kam ja erst später) um die Skandinavientouren gebracht, sondern es haben die Ossis das Lohnniveau gedrückt, obwohl die Frachtraten zu diesem Zeitpunkt noch nicht durch die Ostländern unter Druck standen.

    Heute beschäftigen die verbliebenen Skandinavien - Frächter (Fluckinger, Neuhofer, Muther, etc. ...) fast ausschließlich Fahrer aus den neuen Bundesländern/D :germany:

  • Servas!
    Auch in meiner Branche geraten wir zusehends unter Druck von den eigenen Tochterfirmen in Bratislava, Budapest, Cluj(RO), Zagreb usw. !
    Nicht nur dass die schon seit vorigem Jahr Kabotage fahren, die bekommen auch noch die neuen LKW! Wir hier in A müssen die Alten zusammenfahren, auf kürzeren Strecken wegen der Maut! Wir haben noch Euro 2 Actros mit 1.5 Mio km, in Ungarn oder Rumänien haben sie die neuesten Actros, Stralis und Renault Premium! Die bekommen auch die schönen Fuhren! Komplette Deutschland - BMW komplett retour! Ich hab oft 13 Kundschaften am Tag!:vogel:
    Leidensgenosse Michi

  • Laut den Skandi Frächtern haben die Ossis auch den Vorteil, wenn sie am Wochenende nachhause fahren, können sie am Sonntag schon vom Ossiland starten, was einen Zeitvorteil von bis zu 8 Stunden bringt (beim Fahren zu Fähre). Ist auch ganz klar, während unsereins Sonntag 22 Uhr in OÖ startet und mit einer Fahrzeit gerade mal bis zur Fähre, wenn überhaupt kommt, starten die aus dem Ossiland. Aber die Löhne sind sicher auch ein gewichtiger Grund

  • Laut den Skandi Frächtern haben die Ossis auch den Vorteil, wenn sie am Wochenende nachhause fahren, können sie am Sonntag schon vom Ossiland starten, was einen Zeitvorteil von bis zu 8 Stunden bringt (beim Fahren zu Fähre). Ist auch ganz klar, während unsereins Sonntag 22 Uhr in OÖ startet und mit einer Fahrzeit gerade mal bis zur Fähre, wenn überhaupt kommt, starten die aus dem Ossiland. Aber die Löhne sind sicher auch ein gewichtiger Grund


    Da muss ich dir kontern, dass die lieben Frächter immer noch in der alten Denkweise verhaftet sind und offenbar die neue Gesetzeslage vergessen haben bzw. einfach negieren! Wenn ich mit Ossifahrern rede wie erst neulich in Rostock, da jammert jeder, dass er durch diesen angeblichen "Vorteil" niemals zu seiner gesetzlich vorgeschriebenen WE-Ruhezeit kommt, und zwar geht ihm das an jedem Wochenende so :!:
    Ist ja auch logisch: am Freitag steht er bis spät in die Nacht bei irgendwelchen Speditionen herum, dann kommt er maximal noch bis Mitterteich, dort macht er Pause und kommt am Samstag am Spätnachmittag in Rostock an. Am Sonntag oder spätestens Montag geht der Wochenzyklus von neuem los, und er hat noch immer nicht seine gesetzliche WE-Ruhezeit beisammen!
    Dass eine so einfache Milchmädchenrechnung nicht in die Köpfe der Frächter will....

    Es bleibt sich doch ganz gleich, von wo der Fahrer startet, ob in Rostock oder Österreich, seine Wochenendpause MUSS er machen. Es geht einzig und allein ums Lohndumping, das liegt doch auf der Hand :!: Die Ossis fahren für weniger Geld, das ist der Punkt.

    Fährt dann der Ossifahrer am Sonntag abend von Rostock Richtung Österreich, müsste er doch spätestens am Montag um 13 Uhr abstellen - tut er das :?: Natürlich nicht :!: Er muss ja entladen, also da wird doch geschummelt und gemogelt, dass sich die Balken biegen... Ich wünsche keinem, dass er dem Arbeisinspektor in die Hände fällt.

    Und jetzt frage ich mich: wo, bitteschön, liegt da der Vorteil :?:

  • Laut den Skandi Frächtern

    Du hast hier das übersehen, Hisco. Wir sind auf der selben Wellenlänge, Ossi Fahrer sind für die Frächter die Perfekte Mischung, sie können Deutsch (zumindest bsollte man das glauben) sind aber billig. Da braucht man keine Ostblockfahrer die man nicht Versteht und keine Österreicher die teuer sind.

    Aber ich kanns euch immer wieder sagen, da ich ja auf der anderen Seite im Gewerbe Arbeite, bei den derzeitigen Frachtpreisen, kann man sich keine Extrwürste leisten. Der Preiskampf der Ost Firmen macht den Österreichischen Frächtern so zu schaffen, dass sie gezwungen sind solche Lösungen zu suchen. Eine Firma kann gerne sagen " Ich fahre nur mit Österreichern", nur wird sie es nicht lange sagen, denn die Preise bringt man nicht unter. Wenn ein Österreichischer Frächter für eine Ladung nach Holland 1150 Euro braucht um alle Kosten unterzubringen, fährt der Ostfrächter um 700! Hier sind die Frächter im Eck und müssen sich eine Lösung überlegen, denn die Wirtsschaft nimmt den um 700. Diese Suppe hat uns die EU und die Osterweiterung eingebrockt, dass ist keine "Fernzerei" der Frächter, die Frächter sind die die sie auslöffeln müssen. Übrig bleibt der Fahrer, traurig aber wahr.

    Ich habe in den letzten Jahren, viele Auschreibungen grosser Konzerne bearbeitet, da wird um jeden Cent gefochten, was ich da erlebt habe will ich gar nicht niederschreiben (darf ich auch nicht)

    Es wir über kurz oder lang eine Lösung geben wie in den meisten anderen EU Staaten (Italien, England, Frankreich) die Einheimischen Frächter fahren das Innland, die Ausländischen alles ins Ausland.

    Ich will damit nur sagen, man kann nicht alles auf die Frächter schieben, man muss das übel bei der Wurzel nehmen und die Wirtschaft und die EU anprangern.

  • Es wir über kurz oder lang eine Lösung geben wie in den meisten anderen EU Staaten (Italien, England, Frankreich) die Einheimischen Frächter fahren das Innland, die Ausländischen alles ins Ausland.

    Richtig Owen, es wird wohl so kommen :!:

    Einheimische Frächter fahren meines Erachtens sowieso nur mehr ca.20% unserer Ladungen ins Ausland, ;( wenn ich bei den Ladestellen die parkenden/wartenden LKW`s sehe, sind da ganz wenige Österreicher darunter. :aergern:

    Aber auch im Inlandsverkehr machen sich Ostfrächter breit bzw. vergeben österreichische Frächter sogar Ladungen an Osttransporteure.

    Und in ein paar Jahren werden wir vielleicht am Truckerstammtisch oder sogar Stammtisch der ehemaligen Fahrer sitzen :beer: und sagen: "Das waren noch Zeiten!"

    Gruß Hisco

  • ich glaube auch das es in ein paar jahren keinen österreichischen fahrer mehr geben wird.
    wenn sich in den oststaaten nicht das lohnniveau besert, nicht die passen sich den unseren an, sonder wir den ihrigen, so wird die wirtschaft sich auch nicht erholen, den es fehlt die kaufkraft der leute

    Warum nach den Sternen greifen, wenn man einen fahren kann.

    Mitleid bekommt man geschenkt, Neid muß man sich verdienen.

    Die Tochter des Neides ist die Verleumdung.

  • Rückblickend!


    1998 fuhr ich bei Markev Griechenland, :thumbup: nach drei Monaten war wieder Schluß, denn Markev ging in Konkurs, ;( nicht etwa wegen mir :nein: die Firma hatte, wie ich später erfuhr schon länger Zahlungsschwieriegkeiten :!: Mein Geld bekam ich dann über die Arbeiterkammer. :ok:


    markev 02.jpg leider hatte ich damals noch keine Digikamera ;(markev 01.jpg bei der Fähre markev 03.jpg

  • Wenn ich mir wie heute wieder mal Bilder von früher ansehe, :rolleyes: trauere ich leise doch noch etwas den schönen Touren nach England, Schottland und Irland nach :!:

    England Ramsgate 1.JPG Ankunft in Ramsgate England Ramsgate 4.JPG

    über die Cumbria Moutains England M 6 Cumbria 3.JPG auf dem Weg nach Schottland England M 6 Cumbria 2.JPG

    Von den österreichischen Firmen fährt da glaube ich nur mehr die Fa. Ebner hinüber, ansonsten haben das Fahrtgebiet die Tschechen, Slowaken und Ungarn übernommen. :thumbdown:

    Einmal editiert, zuletzt von hisco (16. Oktober 2010 um 22:38)

  • Wirklich schöne Gegend, vorallem bei den Cumbria Mountains - was haben eigentlich diese verda.... Ostblockler noch nicht übernommen?!? :mauer:
    Ein echtes Trauerspiel unsere Transportbranche!! :sende:

  • Seit die Ostler fahren sinkt auch die Freundlichkeit gegenüber Mitteleuropäern..
    Mir wurde schon mehr als ein gestreckter Mittelfinger aus dem fahrenden Auto gezeigt... :think:

  • Wirklich schöne Gegend, vorallem bei den Cumbria Mountains - was haben eigentlich diese verda.... Ostblockler noch nicht übernommen?!? :mauer:
    Ein echtes Trauerspiel unsere Transportbranche!! :sende:


    Servus :austria: du sagst es, noch habe ich schöne Touren, zwar nicht mehr in meine Lieblingsfahrtgebiete rüber auf die Inseln oder nach Skandinavien, aber wie lange noch :?:

  • Ein MAZDA Händler hat mir diese Woche erzählt, dass nun eine "DOLMETSCH HOTLINE" eingerichtet wird, um Verständigungsproblemen mit den Fahrern unserer Ostniederlassungen entgegenzuwirken :!::!::!::!:
    Da zeichnet sich schon die Zukunft ab ........ :evil::cursing:

  • Da kann ich Dir nur zustimmen.Hatte letzte Woche wieder eine Kundschaft, bei der wir uns immer eine halbe Stunde vor dem eintreffen melden müssen,weil er den Stapler besorgen muß.Der ist schon sauer, weil ich inzwieschen die einzige bin,bei der das funktioniert.Die anderen Fahrer tun das nicht--wie auch-- wenn man nicht deutsch kann!Und das häuft sich immer mehr.Grade bei Baustellen ist das ein Problem.Bis der die richtigen Leute findet----in Lemwerder auf der Werft sind die auch schon böse.Dabei ist es ganz einfach(für mich)-- Anruf genügt.(Tja-- wenn man deutsch könnte)

    Mein größter Reichtum-- sind die Menschen,die mich lieben.
    Mein größter Schatz-- meine Freunde.

  • Aber leider ändert sich bis jetzt nichts und wird sich auch in Zukunft nichts zum Besseren wenden, denn die Auftraggeber sind nun mal froh, dass sie billigere Frachtkosten haben durch die Ausländer! Die diversen Bürokraten der jeweiligen Geschäftsleitung haben ja an der Lade/Entladestelle nicht das Problem, sondern wir! Und zählen tut nun mal was unterm Strich am Papier steht!!!! Wer das Klumpert bringt - oder ob die LKW nach kurzer Zeit Leichen sind is relativ wurscht! ;(

  • Und weiter geht das Trauerspiel...... :cry:
    Wir haben in Zukunft immer wieder ein paar Ladungen neuer MINI COUNTRYMAN von Graz nach Frankreich zu fahren - endlich mal wieder was tolles zu zweit oder zu dritt :nein: - nein, das bekommen unsere Rumänen und teilweise Ungarn - schön langsam schei... i drauf :cursing::cursing::cursing:
    Nur mehr Greissler Hockn' gibts für uns - ja viele Kundschaften usw..... :aergern:

  • frankreich soll zurzeit eh net das wahre sein, siehs positv :aloa:

    Warum nach den Sternen greifen, wenn man einen fahren kann.

    Mitleid bekommt man geschenkt, Neid muß man sich verdienen.

    Die Tochter des Neides ist die Verleumdung.

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