Unsichtbare LKW-Kontrollen
Bisher werden Lastwagen bei Kontrollen auf Autobahnen mehr oder weniger zufällig herausgewunken und durch Polizei oder Bundesamt für Güterverkehr (BAG) unter die Lupe genommen. Das Projekt ASSET-Road (die Buchstaben stehen für Advanced, Safety, Support, Essential, Transport) ist seit Anfang Mai in Betrieb und soll zeigen, ob Verstöße gegen Bestimmungen für den Schwerlastverkehr künftig automatisch während der Fahrt erfasst und anschließend mit einem Bescheid geahndet werden können – so wie es schon bisher bei
T e m p o ü b e r s c h r e i t u n g e n funktioniert. Bei dem ASSET-Road-Projekt zeichnen in dem Testfeld nahe der A-8-Anschlussstelle Bad Aibling Sensoren in der Fahrbahn Signale auf und leiten sie an ein speziell ausgestattetes Polizeifahrzeug auf einem nahen Parkplatz weiter. Festgestellt werden dabei Mängel an Reifen und Bremsen sowie eventuelle Überladung. Der Lastwagenfahrer merkt davon nichts. In der Testphase werden die „Mängel-Laster“ aus dem Verkehr gewunken und die Fahrer beziehungsweise die Spediteure zur Rechenschaft gezogen.
In ferner Zukunft könnten Spediteuren Verstöße gegen Höchstlasten oder Sicherheitsbestimmungen nur noch per Bescheid ins Haus flattern. Der Lastwagenfahrer bekäme davon nichts mehr mit, die Kontrolle würde sozusagen unsichtbar. An dem Projekt sind zehn EU-Staaten und die Länder Tansania und Indien beteiligt. Es wurde im Juli 2008 gestartet und läuft bis Ende 2011. Von den Gesamtkosten in der Höhe von 8,2 Mio. Euro übernimmt die EU 6,1 Mio. Euro. Den Rest müssen die 19 Partnerfirmen tragen. Die Federführung hat das Unternehmen PTV (Planung, Transport, Verkehr) mit Sitz in Karlsruhe. Es ist auf Software im Verkehrsbereich spezialisiert.