In Österreich gibt es 2,3 Millionen Nikotinabhängige, 420.000 davon wollen mit dem Rauchen sofort aufhören, weitere 880.000 ihren Zigaretten Konsum reduzieren. Und sie tun gut daran, denn im Tabakrauch finden sich über 40 krebserregende und gesundheitsschädigende Stoffe. Diese führen zu verschiedensten bösartigen Tumorerkrankungen (vor allem der Luftwege, aber auch von Niere, Magen und Bauchspeicheldrüse), Leukämien, aber auch zu Erkrankungen im Herz-Kreislaufbereich.
Die Abhängigkeit vom Rauchen setzt sich aus zwei Faktoren zusammen, erstens aus einer körperlichen Sucht und zweitens aus einer psychischen Komponente. Diese psychischen Komponente ist, einfach ausgedrückt, eine Verhaltensgewohnheit, d.h. der Raucher greift in bestimmten Situationen automatisch, ohne zu denken, zur Zigarette.
Medikamentöse Therapie: Bupropion (Handelsname Zyban), Vareniclin (Champix).
Beide wirken direkt dort, wo die Gier nach den Zigaretten sitzt: im Gehirn. Die tägliche Einnahme von Zyban fördert die Ausscheidung von Botenstoffen im Gehirn, die die Entzugsbeschwerden wie Schwitzen und Nervosität abschwächen und das Verlangen nach der Zigarette deutlich senken. Champix führt ebenfalls zur Ausscheidung von Botenstoffen, die einerseits dir Gier nach Zigaretten verringert, anderseits die angenehmen Effekte des Zigarettenrauchens auch verringert. Nachdem es sich um ein echtes Arzneimittel handelt, ist es an eine Verschreibung durch einen Arzt gebunden. Nicht geeignet sind die Tabletten für Epileptiker, Essgestörte, Alkoholiker und Schwangere, ältere Menschen, Herz- und Lungenkranke. Allerdings reicht die alleinige Einnahme von Medikamenten nicht, auch der Wille zum Aufhören muss da sein.
Für die Behandlung des psychologische Anteil des Rauchens eignen sich alle etablierten Therapieverfahren und Verhaltensmodifikation. Auch durch Selbstbeobachtung kann der Entwöhnungswillige lernen, seine Rauchgewohnheiten zu durchschauen, und die Ursachen für das Rauchen herauszufinden. Wie bei jedes Sucht ist es wichtig, im Heute zu verweilen (bei den Anonymen Alkoholikern lautet ein Wunsch: " Gute 24 Stunden! ").
Es gibt noch ein paar weitere Tipps, die Ihnen das Aufhören erleichtern könnten. So ist es, dass Sie alle Raucherutensilien aus dem Umfeld (Wohnung, Arbeitsplatz) entfernen. Auch das Belohnen ist wichtig, es macht daher Sinn, das ersparte Geld für etwas auszugeben, dass Freude bereitet.
Viele Menschen Rauchen beim Telefonieren. Als Ersatzhandlung kann das Kauen auf einem Strohhalm oder das bekritzeln eines Notizblockes dienen. Auch ist es sinnvoll, möglichst viel Zeit mit Nichtrauchern beziehungsweise in rauchfreier Umgebung zu verbringen (Kino). Beim Autofahren kann die Verwendung eines Kaugummis oder das Kauen einer Karotte als Ablenkung dienen. Schließlich kann in Stresssituationen Bewegung an frischer Luft (oder zumindest Bewegungsübungen) oder der Anruf bei einem Freund oderb Freundin einem Rückfall zu alten Gewohnheiten zuvorkommen.
Mit diesen beiden Komponenten der Therapie gelingt es zirka 30 Prozent der Aufhörwilligen erfolgreich das Rauchen zu beenden und noch nach einem Jahr nicht rückfällig geworden zu sein.